Jahresinterview über
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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 794/2006 vom 13.11.2006
Wirtschaftswachstum durch nachhaltige Familienpolitik
Eine gezielte Familienpolitik ist ein bedeutsamer Wachstumstreiber für die deutsche Volkswirtschaft. Durch familienpolitische Maßnahmen kann es gelingen, die Wertschöpfung in den nächsten Jahrzehnten spürbar zu steigern. Bis zum Jahr 2050 ist eine familienpolitische Wachstumsdividende von fast 25 Prozentpunkten zu erwarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertise des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die Anfang November 2006 auf dem gemeinsamen Symposium "Wachstumsfaktor Familie" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und des IW in Berlin vorgestellt wurde.
Die Expertise ermittelt auf der Basis eines Wachstumsmodells des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, welche Wachstumseffekte durch eine nachhaltige Familienpolitik entstehen können, die sich strategisch auf eine Erhöhung der Geburtenrate, eine Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit und bessere Bildungschancen für Kinder konzentriert. Ergebnis: Während in einem Basisszenario demografiebedingt die jahresdurchschnittliche Wachstumsrate bis zum Jahr 2030 auf 0,7 Prozent zurückgehen dürfte, kann durch eine zielgerichtete Familienpolitik der Wachstumspfad auf 1,1 Prozent angehoben werden. Bis zum Jahr 2050 kann das Wachstumspotenzial sogar von 1,3 auf 1,7 Prozent erhöht werden.
Als Bestandteile einer wachstumsorientierten Familienpolitik empfiehlt die Expertise die Einführung eines Elterngeldes, den Ausbau der frühkindlichen Kinderbetreuung, die Verkürzung der Schul- und Ausbildungszeiten bei gleichzeitiger Einführung von Ganztagsschulen sowie die fortgesetzte und verstärkte Modularisierung der Ausbildung.
Die Kurzfassung der Expertise "Wachstumseffekte einer bevölkerungsorientierten Familienpolitik" ist unter www.erfolgsfaktor-familie.de abrufbar.
Az.: III 780