Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 162/2021 vom 12.03.2021

Verkehrsunfallstatistik 2020

Im Jahr 2020 sind in Deutschland 2.724 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 322 Todesopfer oder 10,6 % weniger als im Jahr 2019. Damit erreichte die Zahl der Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren. Auch die Zahl der Verletzten ging 2020 gegenüber dem Vorjahr zurück, und zwar um 14,7 % auf rund 328.000 Personen.  

Nach Angaben des Statistischen Bundesamt ist der Rückgang der Unfallzahlen darauf zurückzuführen, dass wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 auf deutschen Straßen deutlich weniger Kilometer zurückgelegt wurden als im Vorjahr.

Insgesamt hat die Polizei im Jahr 2020 rund 2,3 Millionen Unfälle aufgenommen, 15,8 % weniger als ein Jahr zuvor. Bei 2,0 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden (-16,3 %). Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, ging um 11,8 % auf rund 264.900 Unfälle zurück.

In Brandenburg (+15 Getötete), in Berlin (+10 Getötete), Schleswig-Holstein (+7 Getötete) und in Bremen (+6 Getötete) gab es im Jahr 2020 mehr Verkehrstote als im Vorjahr. In den übrigen Bundesländern kamen weniger Personen im Straßenverkehr zu Tode. In absoluten Zahlen betrachtet gab es die stärksten Rückgänge in Baden-Württemberg (-107 Getötete), in Niedersachsen (-59 Getötete) und in Bayern (-57 Getötete).

Detailliertere Ergebnisse liegen bereits für den Zeitraum Januar bis November 2020 vor. Diese zeigen, dass es bei fast allen Verkehrsbeteiligungsarten weniger Getötete im Straßenverkehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab. Den stärksten prozentualen Rückgang in den ersten elf Monaten des Jahres 2020 gab es bei den Getöteten in Personenkraftwagen mit -14,3 % (-176 Getötete). Den zweitstärksten Rückgang verzeichnete die Zahl der getöteten Kraftradnutzerinnen und -nutzer mit -8,6 % (-51 Getötete), gefolgt von den Fußgängerinnen und Fußgängern mit -9,1 % (-33 Getötete). Zudem starben 271 Menschen, die auf Fahrrädern (ohne Hilfsmotor) unterwegs waren, das waren 40 Getötete beziehungsweise 12,9 % weniger als im selben Zeitraum 2019. Dagegen nahm die Zahl der getöteten Pedelecfahrerinnen und -fahrern von Januar bis November 2020 um 22 (19,1 %) auf 137 Personen zu.

Bereits vor der Corona-Pandemie war die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr rückläufig. In den letzten Jahren zeigte sich jedoch auch, dass gerade die Zahl an Fahrrad-Unfällen mit Schwerverletzten und Getöteten zunahm. Im Zuge des zunehmenden Radverkehrs plädieren der DStGB und StGB NRW weiter für bundesweite Kampagnen sowie wirksame und verhältnismäßige Sanktionen, um das Bewusstsein bei allen Verkehrsteilnehmenden für eine stärkere Beachtung der Verkehrsregeln und die gezielte Verhinderung gefährlicher Situationen zu stärken. Wichtig sind zudem der Ausbau der Radinfrastruktur, um möglichst separate und sichere Radwege vorzuhalten als auch härtere Sanktionsmöglichkeiten. Weiterhin ausstehend ist die „Reparatur“ der Novelle der Straßenverkehrsordnung, um den neuen Bußgeldkatalog wieder in Kraft zu setzen. Der zuletzt vom Verkehrsausschuss des Bundesrats vorgelegte Kompromissvorschlag, die Bußgelder zu erhöhen, aber die umstrittenen Fahrverbote weiterhin erst bei deutlicheren Überschreitungen der zulässigen innerörtlichen Geschwindigkeit zu verhängen, ging hierbei in eine richtige Richtung. Der DStGB hatte sich im Rahmen der Debatte 2020 auch für eine „Warnschussregelung“ ausgesprochen, damit ein politischer Durchbruch gelingt und gerade auch die „unstrittigen“ Teilbereiche der Novelle noch in dieser Legislaturperiode in Kraft treten können.

Weitere Informationen können unter folgendem Link abgerufen werden:

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 25.02.2021

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/02/PD21_084_46.html

DStGB-Schwerpunkt Mobilität

https://www.dstgb.de/dstgb/Homepage/Schwerpunkte/Mobilit%C3%A4t/

Az.: 33.0-003/002

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