Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 145/2018 vom 30.01.2018

PWC-Studie „Stadtwerke 2030“

Die großen Herausforderungen einer intensiveren Regulierung, der fortschreitenden Digitalisierung und dem stärkeren Wettbewerb sollten die kommunalen Energieversorger mit neuen Kooperationsformen lösen. Dies ist das Ergebnis der von PricewaterhouseCoopers (PWC) mit Unterstützung des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) erstellten und jüngst veröffentlichten Studie „Stadtwerke 2030“.

Für das umfassende Meinungs- und Stimmungsbild wurden Vorstände, Geschäftsführer und andere Topmanager von 300 kommunalen Energieversorgungsunternehmen befragt. Im Fokus standen das aktuelle Marktumfeld sowie strategische Handlungsoptionen. Die Studie ergab, dass die befragten Verantwortlichen in den Stadtwerken die konventionelle Energieerzeugung nicht mehr als aussichtsreiche strategische Option sehen. Dieses Geschäftsfeld wird ihrer Ansicht nach am ehesten von Rückgängen betroffen sein, da hier die Ergebnisse in allen klassischen Wertschöpfungsstufen zunehmend unter Druck geraten. Da Schließungen oder Verkäufe kaum möglich sind, erhoffen mehr als 75 Prozent der Befragten eine staatlich regulierte Lösung für die Netz- und Kraftwerksreserve.

Kritisch wird auch die Entwicklung im Bereich der Netzinfrastruktur bewertet. Aufgrund der notwendigen energiewendebedingten Investitionen auf der einen Seite und dem politischen Willen, die Strompreise nicht weiter ansteigen zu lassen, erwarten 92 Prozent der Befragten, dass die Netzrenditen durch die Regulierungsbehörden sinken werden.

Reform des Gemeindewirtschaftsrechts

Die Autoren der Studie kommen dabei zu dem Ergebnis, dass neue Geschäftsfelder am besten durch Kooperationen eröffnet werden. Dabei teilen die Partner das Risiko und können vom Wissen des jeweils anderen profitieren. Eine große Hürde seien die verschiedenen rechtlichen Voraussetzungen im Gemeindewirtschaftsrecht der Länder. Hierbei würde es den Stadtwerken und anderen kommunalen Unternehmen deutlich erschwert Kooperationen aufzubauen, während die private Konkurrenz diese Hürden nicht überwinden müsse.

Die Studie gibt einen guten Überblick über die Herausforderungen der kommunalen Energiewirtschaft. Insbesondere illustriert sie sehr gut, welche Herausforderungen mittelbar auf die Kommunen zukommen, wenn sich die Situation für die kommunalen Unternehmen nicht verbessert. So steht laut Studie zu erwarten, dass sowohl die Rückflüsse in die kommunalen Haushalte als auch die Ergebnisbeiträge für die Quersubventionierung von Bädern oder öffentlichem Personennahverkehr zurückgehen.

Daher erscheint es wichtig, den Weg hin zu mehr Kooperation, wie in der Studie vorgeschlagen, zu schaffen und nicht etwa über Zusammenschlüsse und die Schaffung größerer Strukturen nachzudenken. Kleinere und dezentrale Strukturen sind grundsätzlich nicht schlechter oder ineffizienter als eine große und zentrale. Die Zusammenfassung der Studie ist im Internet unter www.pwc.de/stadtwerke2030  abrufbar.

Az.: 28.6.1-002/013 we

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