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StGB NRW-Mitteilung 727/2002 vom 05.12.2002

Kriminalitätsstatistik für das 1. Halbjahr 2002

Mit einem gezielten Aktionsprogramm geht die nordrhein-westfälische Polizei gegen Einbrecher und Diebe vor. Dazu gehören: Zentrale Ermittlungskommissionen, verstärkte zivile Fahndungstrupps und auf der Straße sichtbar präsente Bezirksbeamte und Bereitschaftspolizisten. Spezialisten des polizeilichen Erkennungsdienstes sichern konsequent Spuren an Tatorten. Außerdem wird die DNA-Analyse verstärkt genutzt, um die Täter dingfest zu machen. Darauf hat NRW-Innenminister Dr. Fritz Behrens am 5.11. bei der Vorlage der Kriminalitätsstatistik für das erste Halbjahr 2002 hingewiesen. Von Januar bis Juni registrierte die Polizei 706 206 Straftaten. Dies ist eine Zunahme um 5,3 % oder 35 234 Fälle. Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote auf 46 %.

Es sind vor allem die Diebstähle, die die Kriminalstatistik verhageln. Sie machen mehr als die Hälfte der Straftaten aus. Gleichzeitig gibt es erfreuliche Entwicklungen: Es wurden 23 Menschen weniger getötet. Die Rauschgiftkriminalität sank um 2,3 %, Vermögensdelikte verringerten sich um 5 %. Deutlich gesunken sind Sexualdelikte (minus 21,5 %), Umweltstraftaten (minus 19,7 %) und die Wirtschaftskriminalität (minus 48,2 %).

Die Zahl der Diebstähle erhöhte sich um 10,8 % (37 252 Taten). Mehr als verdoppelt haben sich die Diebstähle aus Automaten: um 116 % auf 8 608 Fälle. Auf 72 634 Taten (plus 23,8 %) sind die Diebstähle aus Autos und um 26,1 % auf 13007 Delikte sind die Diebstähle von Scheck- und Kreditkarten gestiegen.

Nachdem Diebstähle aus Autos jahrelang abgenommen haben, stiegen sie jetzt wieder mit fast 15 % deutlich an. Die Täter nehmen alles mit: Radkappen, Alufelgen, Reifen, Scheinwerfer und Auspuffanlagen. Stark betroffen sind Köln, Düsseldorf, Aachen und Dortmund. Die Autoknacker haben es überwiegend auf Radios und Handys abgesehen. Ein neues Phänomen ist der Diebstahl von Airbags, die nach Osteuropa verschoben werden. Spürbar erhöht haben sich die Taschendiebstähle (12,6 %) und die Fahrraddiebstähle (11 %).

Einer neuen Masche von Automatendiebstahl hat die Polizei mit Hilfe der Industrie einen Riegel vorschieben können: 20-Cent-Münzen wurden mit Hammerschlägen manipuliert und so von den Automaten als 1 Euro-Stücke angenommen. Die neu eingebauten Münzprüfgeräte haben dem Unwesen ein Ende bereitet.

Diese Massenkriminalität belastet die Statistik nachhaltig. Da es außerdem schwer ist, diese Taten zu beweisen, verschlechtert sich die Aufklärungsquote. Dies gilt auch für Serien von Kellereinbrüchen bei denen die Täter gezielt Fahrräder und sogar Leergut stehlen.

Regional uneinheitlich entwickelten sich Wohnungseinbrüche. Sie sind landesweit um 0,4 % auf 32 311 Fälle gesunken. Tageswohnungseinbrüche sind sogar um 6,5 % (insgesamt 14 440 Fälle) zurückgegangen. In einzelnen Großstädten, wie Köln und Düsseldorf stiegen die Einbrüche dagegen stark an. Die Aufklärungsquote liegt bei 15,3 % und ist geringfügig gestiegen.

Die Gewaltkriminalität stieg um 6,7 % auf 22 792 Gewalttaten. Dabei nahmen Raubdelikte um 14,1 % zu. Im einzelnen stiegen der Straßenraub um 14,9 % Raubüberfälle in Geschäften um 15,1 % und der Handtaschenraub um 44,7 %. Körperverletzungen nahmen um 6,8 % zu. Während die Zahl der gefährlichen du schweren Körperverletzungen um 3,5 % stieg, erhöhten sich die leichten Körperverletzungen um 9,2 %.

Um 21,4 % auf jetzt 5 664 Taten verringerten sich die Sexualdelikte. Abgenommen haben insbesondere Fälle von sexuellem Mißbrauch von Kindern (minus 3,2 %), die Verbreitung von Kinderpornografie (minus 29,7 %) und die Fälle von Besitz oder Verschaffen von Kinderpornografie (minus 82,4 %). Angestiegen sind Vergewaltigungen (plus 5,4 %).

Diese Straftaten sind um 5 % zurückgegangen. Die Polizei ermittelte in 97 375 (102 509) Fällen von Betrug (minus 5,7 %), Unterschlagung oder Fälschung von Scheck- und Kreditkarten.

Az.: I/2 101-01

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