Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 779/2013 vom 26.11.2013

Kostenvergleich bei erneuerbaren und fossilen Energieträgern

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat einen aktuellen Kostenvergleich der erneuerbaren und der fossilen Energieträger erstellt. Die kürzlich veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stark gefallen sind und den Anschluss an die Kosten der konventionellen Stromerzeugungstechnologien erreicht haben. Bis zum Jahr 2030 werden die Kosten für Strom aus Photovoltaik- und Windanlagen in Deutschland sogar unter denjenigen von fossilen Kraftwerken liegen.

Kosteneffiziente Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die 2013 in Süddeutschland errichtet werden, können Stromgestehungskosten von rund 0,08 Euro pro Kilowattstunde (€/kWh) erzielen. Selbst kleine Photovoltaik-Aufdachanlagen in Norddeutschland könnten heute Strom für unter 0,14 €/kWh produzieren und lägen damit weit unter dem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 0,29 Euro/kWh.

Für Windenergieanlagen an Land zeige sich, dass diese an sehr guten Standorten Strom zu geringeren Kosten produzieren als Steinkohle- oder Gas- und Dampfkraftwerke. Die Stromgestehungskosten für Onshore-Windenergie lägen zwischen 0,05 und 0,11 Euro/kWh. Dagegen verzeichnen Offshore-Windenergieanlagen trotz höherer Volllaststundenzahl mit 0,12 bis 0,19 Euro/kWh deutlich höhere Stromgestehungskosten. Bei der Offshore-Technologie bestehe jedoch noch erhebliches Kostensenkungspotenzial, während dieses bei Onshore-Windenergieanlagen nahezu ausgereizt sei. Biogas-Anlagen kämen abhängig von Auslastung und Brennstoffart auf 0,14 bis 0,22 Euro/kWh. Dagegen würden Offshore-Windenergieanlagen trotz höherer Volllaststundenzahl mit 0,12 bis 0,19 €/kWh deutlich höhere Stromgestehungskosten verzeichnen.

Als Referenzwerte zieht die Studie die Stromgestehungskosten von neuen konventionellen Braun-, Steinkohle- und Erdgaskraftwerken heran. Abhängig von den angenommenen Volllaststunden, Brennstoff- und CO2-Zertifikatspreisen lägen die Stromgestehungskosten von Braunkohle aktuell bei bis zu 0,053 €/kWh, von Steinkohle bei bis zu 0,080 €/kWh und von Gas- und Dampfkraftwerken (GuD) bei bis zu 0,098 €/kWh.

Ausblick und Prognose 2030

Nach Auswertung und Vergleich aller Daten werden laut der Studie die Stromgestehungskosten für Photovoltaik auf 0,06 bis 0,09 €/kWh bis 2030 sinken. Damit könnten selbst kleine dachinstallierte Photovoltaik-Anlagen mit Onshore-Windenergieanlagen und den gestiegenen Stromgestehungskosten von Braunkohle-, Steinkohle- und Gas-und Dampfkombikraftwerken konkurrieren. Onshore-Windenergieanlagen werden ihre Stromgestehungskosten gegenüber konventionellen Kraftwerken ebenfalls reduzieren und spätestens 2020 mit Braunkohle vergleichbar sein, da die Volllaststunden der konventionellen Kraftwerke im Zuge der Energiewende absinken werden und die CO2-Zertifikatspreise ansteigen könnten. Die vollständige Studie ist unter www.ise.fraunhofer.de/de/daten-zu-erneuerbaren-energien abrufbar.

Az.: II/3 811-00/8

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