Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 538/2020 vom 14.07.2020

Bundeskabinett beschließt Nationale Demenzstrategie

Das Bundeskabinett hat am 01. Juli 2020 die Nationale Demenzstrategie (Bündnis für ein demenzfreundliches Deutschland) verabschiedet. In einem breiten Bündnis macht sich die Bundesregierung damit auf den Weg, Deutschland demenzfreundlich zu gestalten. Zusammen mit den Partnern, wie auch dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, soll am 23. September 2020 der Startschuss gegeben werden, dann beginnt die konkrete Umsetzung. 2026 wird Bilanz gezogen. Die Strategie ist bundesweit ausgerichtet, partnerschaftlich verankert, verbindlich in ihren Zielen und somit langfristig angelegt. Mit einer Reihe von Maßnahmen kann die Nationale Demenzstrategie einen Beitrag dazu leisten, die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern.

Allein in Deutschland sind derzeit 1,6 Millionen Menschen von einer Demenz betroffen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Menschen mit Demenz sollen mit ihren Bedürfnissen und Bedarfen wahrgenommen werden und einen Platz in der Mitte der Gesellschaft haben. Dafür muss die Gesellschaft für die Belange von Menschen mit Demenz und die ihrer Angehörigen sensibilisiert werden. Denn Demenz kann Jede und Jeden treffen.

Bereits im Rahmen der „Allianz für Menschen mit Demenz“ haben sich viele Akteure aktiv am Prozess beteiligt und zahlreiche eigene Projekte und Initiativen umgesetzt. Dieses Vorgehen wurde nach den positiven Erfahrungen der Allianz für die Nationale Demenzstrategie übernommen. Gemeinsam mit den Ländern, den Kommunen und weiteren Akteuren und Nichtregierungsorganisationen haben die federführenden Ministerien im Januar 2019 mit einer Auftaktveranstaltung in Berlin die Entwicklung der Nationalen Demenzstrategie begonnen. Es folgten intensive Arbeitsgruppensitzungen zu vier Handlungsfeldern der Strategie. Innerhalb der Handlungsfelder wurden 27 Ziele vereinbart, die mit insgesamt 162 Maßnahmen hinterlegt wurden. Dazu gehören: Vor-Ort-Netzwerke: In lokalen Netzwerken entstehen Angebote der Beratung und Unterstützung für Betroffene und Angehörige. Ziel ist es, bundesweit Netzwerke auf regionaler Ebene zu schaffen, unter anderem durch die Förderung von „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“. Netzwerke zur pflegerischen Versorgung: Zusätzlich wird der Ausbau regionaler (Demenz-) Netzwerke zur besseren Vernetzung der an der pflegerischen Versorgung beteiligten Akteure gesteigert und intensiviert. Die hierfür vorgesehenen Mittel aus der Pflegeversicherung sollen deutlich erhöht werden. Mehr Aufmerksamkeit für Demenz: Um auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen, sich zum Thema Demenz einzubringen, soll eine bundesweite Kampagne aufklären und zum Engagement aufrufen. Zum Beispiel wird die Möglichkeit unterstützt, sich als „Demenz Partner“ schulen zu lassen oder in Vereinen und Unternehmen die Strukturen zu verbessern. Begleitung und Beratung: Nach der Diagnose einer Demenzerkrankung sind die meisten Betroffenen überfordert. Professionelle und ehrenamtliche Unterstützungs- und Beratungsangebote werden daher – gerade für diese schwierige erste Phase – ausgebaut.

Hinzu kommt, dass mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017 die Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung erheblich ausgeweitet worden sind; diese Leistungsverbesserungen kommen im Wesentlichen den demenzkranken Pflegebedürftigen zu Gute.

Die Nationale Demenzstrategie in Gänze und weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Geschäftsstelle im Deutschen Zentrum für Altersfragen: www.nationale-demenzstrategie.de.

(Quelle: DStGB-Aktuell)

Az.: 37.0.6.1-001/006

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