Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser

StGB NRW-Mitteilung 215/2021 vom 02.03.2021

Bundes-Waldzustandsbericht 2020 veröffentlicht

Dem deutschen Wald geht es so schlecht wie seit 1984 nicht. Das geht aus dem aktuellen Waldzustandsbericht vor. Ursachen sind die Dürre der vergangenen Jahre, Stürme und Schädlinge.

Die Schäden in deutschen Wäldern haben im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Laut dem am 24.02.2021 in Berlin von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgestellten Waldzustandsbericht 2020 betrug der Anteil der Bäume mit intakten Kronen lediglich 21 Prozent. Dies sei der schlechteste Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. Zugleich nehme der Anteil der Bäume stark zu, die seit der vorigen Erhebung abgestorben sind. Betroffen seien vor allem ältere Wälder über 60 Jahre. Die Dürre der vergangenen drei Jahre, massiver Borkenkäferbefall, Stürme und Brände haben den Wäldern massiv geschadet.

In Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche mit Wald bedeckt. Die häufigsten Baumarten sind Nadelbäume wie Fichte (25 Prozent) und Kiefer (23 Prozent). Erst dann folgen die Laubbäume Buche (16 Pro-zent) und Eiche (11 Prozent). Besonders bei Fichten und Buchen hat die Kronenverlichtung 2020 zugenommen.

Anmerkung aus kommunaler Sicht

Die waldbesitzenden Kommunen sehen sich durch den gerade veröffentlichten Waldzustandsbericht in ihren Sorgen um die Wälder bestätigt. Sturm, Dürre und Borkenkäfer haben seit 2018 zu gewaltigen Schäden in den Wäldern geführt. Die vom Bund für die Schadensbewältigung und den klimarobusten Wiederaufbau der Wälder bereitgestellten 800 Millionen Euro an Soforthilfen sowie weitere 500 Millionen Euro Nachhaltigkeitsprämie sind für die Waldbesitzer eine wichtige Hilfe. Diese Mittel stehen jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung und reichen bei weitem nicht aus.

So hat der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) mit seinen Experten aus Praxis, Wissenschaft und Verwaltung erstmalig eine ökonomische Zwischenbilanz für die relevantesten Waldschäden 2018-2020 gezogen, die in Kürze veröffentlicht wird. Die dabei bewerteten Schadens-komponenten summieren sich auf rund 13 Milliarden Euro, als Folge der Extremwetterereignisse 2018 bis 2020.

Zentrale Forderungen des DFWR und des DStGB

Das Förderinstrument der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) muss für die Forstbetriebe zur Schadbewältigung und für die Wiederbewaldung als ein wesentlicher Baustein deutlich verlängert und verstetigt werden.

Die ökonomische Basis der Forstbetriebe muss deutlich verbreitert werden. Den Forstbetrieben müssen neue wirtschaftliche Perspektiven angeboten werden.

Benötigt werden neue Instrumente, um die Leistungen aller Waldbewirtschaftenden hinsichtlich Klimaschutz und weiterer Ökosystemleistungen für die Gesellschaft zu honorieren. Die Klimaschutzleistung nachhaltig bewirtschafteter Wälder und die Nutzung von Holz müssen dabei derzeit besonders im Fokus stehen.

Weitere Informationen

Waldzustandsbericht 2020:

https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/waldzustandserhebung.html

https://www.dfwr.de/index.php/blog/430-dfwr-zieht-zwischenbilanz-zu-waldschaeden

Az.: 26.1-006/003 gr

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