Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 238/2019 vom 20.05.2019

26. Sparkassentag mit Reden von Kanzlerin Merkel und FM Scholz

Anlässlich des 26. Deutschen Sparkassentages, des mit fast 3.000 Teilnehmern/innen größten finanzwirtschaftlichen Kongresses in Europa, hat der Gesamtvorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes die Hamburger Erklärung „Gemeinsam allem gewachsen“ verabschiedet. Die Hamburger Erklärung verdeutlicht, welchen Beitrag die kommunal getragenen Sparkassen in der Vergangenheit geleistet haben, gegenwärtig leisten und auch in der Zukunft zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger wie der Wirtschaft leisten werden. Die sieben Kernanliegen der Sparkassen-Finanzgruppe sind dabei:

  1. Europa ist unsere Zukunft
  2. "Wohlstand für alle“ sichern
  3. Selbstbestimmung in der digitalen Welt erhalten
  4. Mittelständische Strukturen stärken
  5. Bezahlbare Wohnungen schaffen
  6. Alle Teile Deutschlands attraktiv halten
  7. In ein gutes Miteinander investieren

Ein Plädoyer für wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenarbeit hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel auf dem 26. Sparkassentag in Hamburg abgelegt. Sie betonte wenige Tage vor der Europawahl am 26. Mai die Bedeutung, „globale Probleme auch global zu lösen“ und „Sparkassen müssen die gute Seele eines Ortes bleiben“. Schon die Finanzkrise habe man nur überwunden, weil man auf der Ebene der G20 zusammengearbeitet hätte. „Die Gemeinsamkeit und Zusammenarbeit ist seitdem auf globaler Ebene nicht einfacher geworden. Es ist schwierig, die Welt heute überhaupt noch zum gemeinsamen Handeln zu bewegen“, so Merkel: „Wir müssen daher alle gemeinsam begründen, warum es auch in Zukunft wichtig ist, international zusammenzuarbeiten.“

„Nachhaltige Finanzinstrumente müssen gestärkt werden“, so die klare Haltung der Bundeskanzlerin. Die Digitalisierung und das Thema Sustainable Finance sieht Merkel als wesentliche Herausforderungen für den deutschen Bankensektor. Sie kündigte an, die Bundesregierung wolle Deutschland zu einem führenden Sustainable-Finance-Standort machen. Die Anreize, in nachhaltige Projekte zu investieren, reichen ihrer Ansicht nach noch nicht aus. „Nachhaltige Finanzinstrumente müssen gestärkt werden“.

Die Digitalisierung, mahnte Merkel, müsse so gestaltet werden, dass die Menschen mitgenommen würden. Sparkassen müssten Digitalisierung so beherrschen, „dass man nicht überall die Filialen schließt“. Zwar sei nicht absehbar, wie sich Kunden zwischen FinTechs und BigTechs bewegten, doch die Sparkassen müssten sicherlich innovativ sein und Prozesse an moderne Technologien anpassen. Damit Deutschlands Banken und Sparkassen mit internationalen Digitalkonzernen mithalten können, unterstützt die Bundesregierung nach Merkels Worten auch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Institutsgruppen.

Die Sparkassen leisteten einen wichtigen Beitrag für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland, lobte Merkel, und appellierte an die versammelten Vorstände und kommunalen Träger der Sparkassen: „Bitte bleiben sie der Fläche gewogen – das ist ganz, ganz wichtig!“ Die Sparkassen seien eine wichtige Stütze der deutschen Gesellschaft, erklärte die Bundeskanzlerin und bekannte sich – wie schon bei früheren Sparkassentagen – klar zum Drei-Säulen-Modell der deutschen Kreditwirtschaft: „Wir müssen uns die Vielfalt im deutschen Bankensektor nicht nur leisten, wir sollten sie uns auch leisten.“

Dabei betonte die Bundeskanzlerin ausdrücklich das große Vertrauen, das Sparkassen in der Öffentlichkeit genössen. Es sei den Instituten gelungen, viel Vertrauen über die schwierige Zeit der Finanzmarktkrise zu erhalten. Mit diesem Vertrauen müssten die Institute nun pfleglich umgehen. „Sparkassen müssen die gute Seele eines Ortes bleiben; nur Effizienzgewinne helfen nicht weiter. Wir wollen, dass Sie Ihrer Region verbunden bleiben.“

Bundesfinanzminister Olaf Scholz war ebenfalls zum Sparkassentag geladen. Er unterstrich in seiner Rede am 16.05.2019 die Notwendigkeit eines starken Bankensektors, der in den kommenden Jahren seinen Beitrag zu den anstehenden massiven Investitionen bei der Bewältigung der Energiewende, der Mobilitätswende und des Strukturwandels leisten wird. Dass die deutsche Volkswirtschaft leistungsfähig ist, liege insbesondere auch an den Sparkassen. Dies sei anzuerkennen. Gemeinsam müsse man sich dafür einsetzen, dass dies auch in Zukunft so bleibe.

Ferner thematisierte er die Herausforderungen der Digitalisierung und forderte die Sparkassen auf, hier weiter Vorreiter zu sein. Mit Blick auf elektronische Bezahlverfahren plädiere er für einen europäischen statt eines nationalen Ansatzes. Dies zeige sich exemplarisch bei „Paydirekt“ der Deutschen Kreditwirtschaft, das beim Onlinehandel, insbesondere im Vergleich zum amerikanischen Bezahldienst „Paypal“, bislang keine Rolle spiele.

Höhepunkte des 26. Sparkassentags sind im Internet abrufbar unter www.dsgv.de/sparkassen-finanzgruppe/sparkassentag/sparkassentag-hamburg-highlights.html . Die Hamburger Erklärung „Gemeinsam allem gewachsen“ kann von StGB NRW-Mitgliedsdkommunen im Mitgliederbereich des StGB NRW-Internetangebots unter Fachinformationen > Fachgebiete > Finanzen und Kommunalwirtschaft > Sparkassen abgerufen werden.

Az.: 41.13.1.1-004/002 ha

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